Jahresberichte des techn. Leiters


Jahresbericht 2017  Jahresbericht 2016

Unsere Depot-Werkstätte wurde im Jahr 2016 gleich zwei Mal auditiert:

  • Unsere ECM-Stelle nahm unsere „heiligen Hallen“ und unser Tun am 01. November genau unter die Lupe. Unter anderem aufgrund des guten Resultats dieses Audits wird die ECM-Stelle nun bestimmen, was wir an den Güterwagen in Zukunft alles noch selber machen können. Da das Ganze auch mit zusätzlichen Kosten verbunden sein wird, haben wir den Kohlenwagen bis auf weiteres stillgelegt, d.h. er darf das Depotareal in Konolfingen nicht mehr verlassen. Bei den beiden anderen Güterwagen wird voraussichtlich der rote K2 30771 dann als erster revidiert und wieder in Betrieb kommen, da er unserem Betrieb als „leerer“ multifunktionaler Wagen am meisten dienen wird (Betriebsmittellager bei langen Auswärtsfahrten, Velowagen beim Slow-Up etc.)
  • Am 18. November folgte dann das BAV-Audit, wo neben dem Fahrzeugunterhalt auch der Werkstatt- und Fahrbetrieb, sowie die Betriebs- und Vereinsführung „geröntgt“ wurde. Aufgrund der neuen Vorschriften im Güterwagenunterhalt hat Marco Johann in einer verdankenswerten Parforce-Leistung noch vor diesem Audit auch unsere Instandhaltungsstrategie und die entsprechenden Programme (P1, P3, P6) für die anderen Fahrzeuge angepasst, aktualisiert und die dazu nötigen Unterlagen kreiert. Das wurde von den Auditoren des BAV auch entsprechend zur Kenntnis genommen und gewürdigt!

Vor den beiden Audits, galt es natürlich, unsere Depotwerkstätte punkto Ordnung und Sauberkeit auf Vordermann zu bringen. So wurden etliche Samstage dafür verwendet, Werkzeugzimmer, Ersatzteillager, Werkstätte und Halle aufzuräumen und zu reinigen. Dabei haben wir auch begonnen, Dinge die angeschrieben werden müssen, nach einem einheitlichen System zu beschriften.

Wie bei Aufräumaktionen üblich, ist dabei eine erhebliche Menge an Schrott angefallen, der nun keinen Platz mehr wegfrisst!

Zu den Fahrzeugen:
BSB 51: Nach einer inneren Kesseluntersuchung und einigen Unterhaltsarbeiten kam diese Lok nach zweijähriger Pause wieder in Betrieb. Zuverlässig absolvierte sie ihre Einsatztage. Im Zürcher Oberland rutschte dann, während einer Rückwärtsfahrt mit ordentlich Last auf grosser Steigung bei der Umsteuerung die Führung der Umsteuerstange über die eingeschrumpfte Gewindebüchse der Umsteuerspindel. Dies hatte, neben einem Schreckensmoment für Lokführer und Heizer zur Folge, dass sich die Steuerung von selber wieder voll auslegte. Das wiederum hatte einen gewissen Mehrverbrauch an Kohle und Wasser, aber auch einen deutlich lauteren Auspuffschlag zur Folge. Noch während der Fahrt (im Leerlauf bei der Talfahrt) konnte der Defekt provisorisch repariert werden. Im Winter 16/17 folgt hier die definitive Reparatur, neben einem Unterhalt P6.

SBB 5810: Planmässig für den Einsatz vor dem Whisky-Train war der Habersack wieder komplett und einsatzfähig. Vorher erfolgte eine erfolgreiche Probefahrt nach Langnau und zurück. Auch mit dieser Lok konnten alle Einsätze ohne Störungen durchgeführt werden. Im Winter 16/17 erfolgt, neben einer inneren Kesselinspektion, der normale Unterhalt P6.

GTB 3: Im Lauf der vergangenen Saison begannen bei dieser Lok bei einzelnen Siederohren feuerbüchsseitig die Dichtnähte zu rinnen. Je nach Laune wurde das Ganze wieder dicht, um dann etwas später wieder zu lecken. Da diese Siederohre nun auch schon wieder ein ziemliches Alter haben, schlägt der Kesselschmied (Demian Soder) vor, hier einstweilen nichts zu unternehmen. Ein Nachschweissen könnte eher kontraproduktiv wirken. Nach einem Unterhalt P1 soll auch diese Lok im nächsten Jahr noch einmal im Einsatz sein.

Bri 5117: Die Bar dieses Wagens wurde rundum erneuert und wurde, zusammen mit dem restlichen Mobiliar eingebaut. Ein neuer PVC-Bodenbelag wurde durch einen Bodenleger professionell verlegt. Die Farbe an den Aussenwänden wurde bis aufs blanke Aluminium abgeschliffen.

Für kurze Zeit glich unser BRi 5117 einem „Silberling“ wie sie in den Sechzigerjahren bei der DB häufig anzutreffen waren. Einzig der „Zapfenschliff“ war etwas weniger sorgfältig und regelmässig angebracht. Nach abgeschlossener Revision soll der Wagen äusserlich wieder in seinem Ablieferungszustand daherkommen (SBB-Grün, inkl. Beschriftung)
Einem sorgfältigen Farbaufbau steht nichts mehr im Weg. Über den Termin der Wiederinbetriebnahme dieses Wagens wage ich keine Prognosen mehr zu stellen. Sobald Dach und Wagenkasten ihr definitives Farbkleid haben, sollen die Drehgestelle zur Revision geschickt werden.

Muneli: Die Arbeiten an diesem Fahrzeug ruhten bereits seit geraumer Zeit – zum Glück können wir heute sagen! Im Frühjahr wurde uns zu recht günstigen Bedingungen der Zweikrafttraktor Tem 225 056 der BLS zum Kauf angeboten. Folgende Überlegungen führten dann zum Kauf dieses neuen Fahrzeuges:
Elektrischer und dieselelektrischer Betrieb
Vmax 75 km/h
Eingebaute Zugbeeinflussung (Zugsicherung)
Zugsheizungsleitung
Hebebühne für Unterhaltsarbeiten an Fahrleitung (oder z.B. am Kran im Depot)
Da die aufzuwendenden Kosten für die begonnene Hauptrevision vom Muneli nur sehr schwer abzuschätzen waren und der „neue“ Tem doch einen erheblichen Mehrwert darstellt, war der Entscheid zum Kauf des angebotenen Fahrzeugs rasch gefällt. Aus Platzgründen war dann der Abbruch des Tm 075 (Muneli) die logische Folge. Was irgendwie noch verwertbar war, wurde ausgebaut und eingelagert oder verkauft, dem Rest rückte dann der Schneidbrenner zu Leibe.

Mit grobem Geschütz geht’s dem Muneli ans Lebendige! Schon ist gut die Hälfte des Rahmens abgetrennt und in „handliche“Stücke zerkleinert worden. In Bildmitte sichtbar sind die zur Adhäsionsvermehrung im Rahmen angebrachten zusätzlichen Ballastgewichte.

Lise: Die Lok steht nun im „Revisionsgleis“ 53, der Kessel ist abgehoben, eine Druckprobe gab Aufschluss über weitere Reparaturen. Die Armaturen sind grösstenteils aufgearbeitet. Damit an dieser Lok längerfristig keine grösseren Revisionsarbeiten anfallen, wird auch der mechanische Teil gründlich untersucht und nötige Revisionsarbeiten daran erledigt.

Gute 25 Jahre nachdem der Lisekessel das letzte Mal durch die Luft geschwoben war, wurde er im Herbst 2016 zwecks Reparatur wieder vom Fahrgestell gehoben. Am nun auf Diplorries stehenden Kessel kann nun sicherer gearbeitet werden. Nötigenfalls kann er auch problemlos aus der Halle ins Freie verbracht werden.
Die Wiederinbetriebnahme verzögert sich dadurch, dafür soll die Lok dann in Topzustand (ev. auch optisch in den Originalfarben?) wieder eingesetzt werden können.

C2 Nr. 6: Die Revisionsarbeiten konnten bis zum Frühjahr abgeschlossen werden, der Wagen ist wieder einsetzbar.

Bistrostübli: die Tritt- und Einstiegsplattformbretter bei diesem Wagen mussten nach der Saison 2016 ersetzt werden.
Wagen im Betrieb: Neben den üblichen Reinigungen nach Fahrten hielt sich der normale Betriebsunterhalt aufwandmässig in kleinem Rahmen. Dennoch darf er nicht vernachlässigt werden. Hier werden in Zukunft für die nötigen Unterhalts- und Kontrollarbeiten aber mehr Mannstunden aufzuwenden sein.
Werkstatt: Hier fielen, vom zeitlichen Aufwand her gesehen, die Aufräum- und Reinigungsarbeiten stark ins Gewicht. Jetzt gilt es, das erreichte Niveau zu halten! Am letzten offiziellen Arbeitstag vor Weihnachten überbrachte uns nicht der Samichlous, sondern Peter Schlegel eine kombinierte Schreinereimaschine (Kreissäge, Kehl- und Hobelmaschine in einem), die sofort in der Schreinerei ihren Platz fand

Gebäude: An den elektrischen Anlagen wurde an verschiedenenStellen Optimierungen vorgenommen. Im Büro- und Schreinereigebäude wurden diverse Leitungen neu verlegt und in der Schreinerei eine neue Unterverteilung installiert.

Wie alle Jahre geht mein grosser Dank an alle, sowohl im Hintergrund wie auch im Vordergrund Mitarbeitenden der Technikgruppe. Auch die vielen wertvollen, grossen und kleinen Arbeitseinsätze die während der Woche geleistet werden, sollen hiermit verdankt sein! Ohne die wäre unser Betrieb nicht mehr durchführbar!

Fritz Aebersold danke ich für seine Unterstützung und Tipps bei den anfallenden Holzarbeiten und für die zuverlässige Entsorgung unseres Kehrichts. An Jörg Moos geht ein grosses Merci für die regelmässige Reinigung der Böden von Personalraum, Toiletten, Garderobe und Büro.
Auf ein weiteres Jahr guter Zusammenarbeit in unserem Team freue ich mich!
nach oben